Erster Arbeitstag - was tun, damit der Start in den neuen Job glückt?

Der erste Arbeitstag von neuen Beschäftigten bringt meistens Stress mit sich – für beide Seiten. Wie müssen sich Unternehmen und Beschäftigte vorbereiten, damit der Start in den neuen Job glückt?
Veröffentlicht am 28.09.2022
Erster Arbeitstag - was tun, damit der Start in den neuen Job glückt?

Allem Anfang wohnt ein Zauber inne, dichtete Hermann Hesse. Das gilt auch beim Antritt eines neuen Arbeitsplatzes – unbekannte Aufgaben und Herausforderungen, Kollegen und Kolleginnen, Vorgesetzte, alles spannende und im besten Falle auch zauberhafte Erfahrungen. Aber zunächst dürfte Anspannung dominieren, neue Menschen und Umgebung erfordern enorme Anpassungsleistungen. Hier kommen wichtige Tipps für Beschäftigte und Unternehmen.

Organisieren Sie Ihr Onboarding

Sich überhaupt Gedanken zu machen über die Integration neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist schon die halbe Miete. Aber leider gibt es noch immer viele Betriebe, die der Meinung sind, die Neuen müssen sich selbst zurecht finden, sollen halt herumfragen oder im Intranet suchen. Diese Haltung kann den Rekrutierungserfolg schmälern, denn viele neue Arbeitsverhältnisse werden noch in der Probezeit durch die Beschäftigten beendet. Denn wer sich nicht gut aufgenommen fühlt, aber gefragt ist auf dem Arbeitsmarkt und noch keine Bindungen zu Kolleginnen, Kollegen und Betrieb aufgebaut hat, der oder die ist schnell wieder weg. Deshalb liegt es im eigenen Interesse der Betriebe, neues Personal durch ein geplantes Onboarding willkommen zu heißen und so die Mitarbeiterbindung von Beginn an zu stärken. Außerdem hilft eine gute Einarbeitung auch dabei, die Neuen schnell zur vollen Produktivität zu bringen.

Vor dem Start

Informieren Sie frühzeitig vor dem ersten Arbeitstag über die Abläufe: Wo melden, welche Unterlagen mitbringen, wer ist zuständig für IT-Zugang, Einarbeitung, Einweisung in den Arbeitsplatz usw. Sie können neuem Personal Paten oder Mentorinnen zur Seite stellen, einen Einweisungsplan überreichen oder eine Willkommensmappe. Wichtig ist, möglichst alle Informationen vorab zu übermitteln. Das nimmt Unsicherheit und vermittelt Wertschätzung.

Der erste Tag

Neue Beschäftigte sollten begrüßt werden und zwar, je nach Betriebsgröße und Rang, von der Geschäftsleitung selbst oder von dem oder der Vorgesetzten. Und auch die Vorstellung im Team sollte begleitet ablaufen – beides kann gemeinsam oder getrennt durchgeführt werden. Ein kleines Willkommensgeschenk sorgt für gute Laune. Der Ablauf des ersten Tages und der ersten Wochen sollte erklärt werden, selbst wenn das schon im Vorfeld mitgeteilt wurde, auch Arbeitsabläufe und -prozesse. Ganz wichtig: Benennen Sie eine Person, an die Neuankömmlinge sich mit Fragen wenden können, das hilft enorm beim Vermeiden von Reibungsverlusten.

Nach dem Start

Begleiten Sie neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den ersten Wochen und geben Sie möglichst bald Gelegenheit für Feedback. Je nach Aufgabe lässt sich schon nach drei, vier oder sechs Wochen zumindest eine vorläufige Aussage darüber treffen, ob der Start geglückt ist oder wo es noch holpert. So frühes Feedback hilft dabei, Probleme abzustellen, bevor sie zu richtigen Ärgernissen werden. Aber bitte mit Fingerspitzengefühl, auf keinen Fall soll bei den Neuen das Gefühl aufkommen, sie würden ständig kontrolliert und überwacht.

So gelingt Ihr erster Arbeitstag ohne Stress

Auch Beschäftigte können durch Vorbereitung im Vorfeld wichtige Grundlagen für einen guten Start in den neuen Job legen. Wer seinen Arbeitsweg schon mal abfährt, Bahn- oder Bus-Verbindungen rechtzeitig checkt, reist entspannt an. Und das besser zehn Minuten zu früh als fünf zu spät, denn für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Überlegen Sie rechtzeitig, was Sie anziehen und legen Sie es am Abend zuvor bereit. Und wer sich ein paar Tage vor Arbeitsbeginn eine ruhige Gelegenheit nimmt und über alle Fragen nachdenkt, die noch unklar sind, kommt mit einem strukturierten Arbeitsplan im Betrieb an.

Am ersten Tag eine Bürorunde werfen?

Auf gar keinen Fall. Sorgen Sie für einen dezenten Auftritt, also möglichst weder under- noch overdressed, im Zweifelsfall lieber over, keine großspuriges „Hoppla hier komme ich“-Verhalten, Duzen nur, wenn das angeboten wird oder Standard im Team / in der Firma ist, allgemeine Höflich- und Freundlichkeit, Zurückhaltung und Maßhalten – das ist ein guter Anfang. Denn am Arbeitsplatz ist es wie mit anderen menschlichen Beziehungen auch – zu Beginn lieber etwas zurückhaltender. Mehr aus sich herausgehen können Sie immer noch, aber einen unangenehmen ersten Eindruck später rückgängig zu machen, wird schwer. Seinen Einstand geben ist eine schöne Tradition und fördert die Kollegialität, Sie sollten aber nicht zu Beginn einen Ruf als großer Feierfreund aufbauen. Ein guter Zeitpunkt für einen maßvollen Einstand ist nach zwei oder vier Wochen.

Initiative zeigen

Aber die Zurückhaltung sollte auch nicht übertrieben werden. Interesse für die neuen Aufgaben, aktive Mitarbeit bei der Einarbeitung, auch das Suchen nach Kontakt mit den Kollegen und Kolleginnen wird gerne gesehen und bleibt im Gedächtnis. Und fragen Sie ruhig nach den ersten Wochen auch schon mal nach Feedback beim Team und / oder der Führungsebene, so lange das nicht von dort kommt. Nutzen Sie gerade am Anfang die Mittagspausen und die Kaffeemaschine oder Teeküche, um Kontakte zu schließen. Und bieten Sie auch als Neuling ruhig Hilfe an, selbst wenn Sie noch nicht völlig vertraut sind mit den Abläufen. Das prägt sich ein, kommt gut an und irgendwann auch wieder auf Sie zurück.